StartseiteBlogAutokauf und -verkaufPrivater Autoverkauf – Anleitung, Tipps, Vorlagen
29 März 2022

Privater Autoverkauf – Anleitung, Tipps, Vorlagen

  1. 1. Was ist mein Auto wert?
  2. 2. Wo kann ich mein Auto verkaufen?
  3. 3. Was muss ich beim Autoverkauf beachten?

Willst du dich von deinem Gebrauchtwagen trennen? Das A und O beim Gebrauchtwagenverkauf ist der Marktwert. Kennst du diesen, kannst du entscheiden, wo, an wen und wie dein Auto verkauft werden soll. Damit das Geld sicher auf dein Konto gelangt, gehen wir die einzelnen Punkte des Verkaufsprozesses durch und beantworten die drei großen Fragen.

1. Was ist mein Auto wert?

Bei dieser Frage denken die Profis sofort an die Schwacke Liste – sie gibt Auskunft über den aktuellen Gebrauchtwagenwert. Früher konnte jeder diese Auskunft für 7,99 Euro online erwerben. Dieser Service wurde seitens Schwacke eingestellt. Die Schwacke Autobewertung ist nur noch für Gewerbetreibende zugänglich. Welche Möglichkeiten hast du als private(r) Autoverkäufer*in?

Zum Glück gibt es zahlreiche Alternativen, hier sind einige davon:

Autowert auf online Gebrauchtwagen-Ankaufsplattformen berechnen

  1. Mobile.de Autobewertung/Direktverkauf

  2. Autoscout24.de Fahrzeugbewertung

  3. Autoscout24.de Direktverkauf

  4. Wirkaufendeinauto.de

Kostenlose Autowert Rechner mit Sofortergebnis nutzen:

  1. Pkw.de

  2. Mobidrome

  3. DAT Fahrzeugbewertung

  4. Fairgarage

  5. ADAC Wertermittlung

  6. Autouncle Autobewertung

Wir haben den Restwert eines Audi A3 Sportback aus dem Jahr 2015 auf allen diesen Internet-Plattformen beispielhaft berechnen lassen und die Ergebnisse verglichen. Hier sind die Angaben zu unserem Gebrauchten: Audi A3 Sportback (8VA) S line Sportpaket, Viertürer, EZ 05.2015, Kilometerstand: 167.000 km. Wie viel ist dieses Auto nun wert? Das sagen die online Autowert-Rechner:

  • Audi A3 Restwert berechnet von Mobile.de Direktverkauf beträgt 9.500 Euro. Die Eingabe der Daten ist relativ einfach, du solltest dich mit den modelltypischen Bezeichnungen auskennen, um dein Auto zu finden. Das Ergebnis wird erst präsentiert, nachdem du deine E-Mail-Adresse angegeben hast. Im Anschluss kannst du eine Ankaufsstation in der Nähe auswählen und einen Termin vor Ort vereinbaren. Tust du es nicht, wirst du in regelmäßigen Abständen E-Mails erhalten, du kannst sie allerdings jederzeit abbestellen.

  • Audi A3 Restwert berechnet von Autoscout24.de Fahrzeugbewertung liegt zwischen 12.500 und 15.200 Euro, zusätzlich wird der Durchschnittspreis von 13.800 Euro angezeigt. Von diesem Bewertungstool raten wir ab. Die Angaben, die man machen kann, sind viel zu allgemein. Das Ergebnis ist daher als Richtwert unseres Erachtens nicht brauchbar.

  • Audi A3 Restwert berechnet von Autoscout24.de Direktverkauf bewegt sich zwischen 9.984 und 12.312 Euro, der Durchschnittspreis wird mit 11.093 Euro angegeben. AutoScout24 macht auch hier kurzen Prozess. Es sind nur wenige Angaben nötig, dafür wird explizit der Zustand des Lacks und der Karosserie, der Mechanik und der Technik abgefragt. Das Ergebnis ist aus unserer Sicht nicht realistisch, weil der angebotene Ankaufspreis aus unserer Sicht zu hoch ist.

  • Audi A3 Restwert berechnet von WirKaufenDeinAuto.de (WKDA) liegt bei 13.000 Euro. Zunächst benötigt WKDA nur allgemeine Angaben und gibt die erste Restwerteinschätzung ab. Willst du es genau wissen, musst du weitere Angaben machen: zum Scheckheft, TÜV und allgemeinen Zustand. WKDA bietet außerdem die Möglichkeit, Bilder des Autos hochzuladen und per Fahrgestellnummer (VIN) die genaue Ausstattung zu ermitteln. Für eine genauere Fahrzeugbewertung zieht WKDA einen eigenen Experten zur Hilfe. Die Bewertung ist an deine E-Mail-Adresse geknüpft. Vereinbarst du keinen Termin, bleibt WKDA hartnäckig und schickt mehrmals in der Woche E-Mails, die du jederzeit abbestellen kannst. Der von WKDA angebotene erste Preis ist meistens zu hoch gegriffen und wird vor Ort heruntergehandelt, deshalb kann man ihn als Richtwert aus unserer Sicht ebenso nicht verwenden.

  • Audi A3 Restwert berechnet von PKW.de sieht so aus: 8.524 – 9.681 Euro, Durchschnittspreis: 9.103 Euro. Die Eingabe ist intuitiv, es wird auch Sonderausstattung abgefragt. Für das Ergebnis musst du deine E-Mail-Adresse angeben, der Restwert wird im Anschluss auf der Webseite angezeigt. Verglichen mit den vorherigen Ergebnissen, ist das von PKW.de näher an der Realität.

  • Audi A3 Restwert konnte von Mobidrome nicht berechnet werden, weil das Fahrzeug nicht gefunden wurde. Wir konnten nur aus Zweitürern wählen, während unser A3 ein Viertürer ist. Die Datenbank scheint nicht vollständig zu sein. Ist das Auto gelistet, wird eine Werteinschätzung unter Berücksichtigung der Ausstattung gegeben.

  • Audi A3 Restwert berechnet von DAT Autobewertung beträgt 9.600 Euro. Die Bedienung ist intuitiv und die Anzahl der Schritte zum Ergebnis hält sich unserer Meinung nach in Grenzen. Verglichen mit der Konkurrenz ist der DAT Autowert-Rechner einfach zu bedienen und das Ergebnis ist realistisch. Wir sprechen eine klare Empfehlung aus.

  • Fairgarage bewertet unseren Audi A3 mit 11.229,58 Euro – die Bewertung basiert zwar auf DAT Daten, fällt aber genauer und höher aus. Die Eingabefelder sind nicht benutzerfreundlich und bedürfen guter Vorkenntnisse über Baureihen, Motoren und Ausstattungen. Fairgarage ist aus unserer Sicht empfehlenswert, aber nicht für jeden nutzbar.

  • Audi A3 Restwert berechnet von ADAC Wertermittlung liegt bei 11.150 Euro. ADAC nennt einen Händlerverkaufspreis. Das bedeutet, dass der Ankaufspreis niedriger sein muss. Der Richtwert erscheint uns realistisch, die Handhabe ist sehr einfach. ADAC benötigt nur wenige Felder und aufgrund der umfangreichen Datenbank ist das Ergebnis sehr genau. Dem Nutzer wird eine Liste der Karosserieformen (Limousine, Sportback usw.) und Ausstattungen präsentiert. Daneben steht stets der Preis. Wir können diesen Restwert-Rechner als Richtwert empfehlen.

  • Autouncle konnte den Restwert nicht berechnen, da das Fahrzeug nicht gefunden wurde. Unseren Audi konnte Autouncle nicht finden und lieferte zugleich eine Begründung: „zu wenige Autos auf dem Markt“. Also haben wir es mit einem VW Golf 7 probiert. Die Dateneingabemaske ist einfach und übersichtlich. Allerdings sollte man sich mit der Taxonomie des Golfs auskennen. Nachdem wir alles ausgefüllt haben, wurde uns ein PDF-Dokument präsentiert, das nicht nur den geschätzten Marktwert enthielt, sondern auch mehrere Verkaufstipps und einen Marktüberblick mit Links zu Inseraten anderer Autoverkäufer. Wir finden die Autobewertung von Autouncle hilfreich, obwohl unser Fahrzeug nicht bewertet wurde.

Der Unterschied zwischen dem niedrigsten angebotenen Autowert von PKW.de und dem höchsten von AutoScout24 beträgt 6.767 Euro. Das ist eine Stange Geld, woran sollte man sich also orientieren? Hilfreich ist ein Realitätscheck. Die Gebrauchtwagensuchmaschine 12Gebrauchtwagen eignet sich hierfür am besten, da dort Fahrzeuginserate aller großen Autobörsen gelistet werden. Wir beschränken uns auf allgemeine Suchkriterien: Marke, Modell, Kraftstoffart, Getriebeart und natürlich das Erstzulassungsjahr. Es fällt auf, dass der durchschnittliche Verkaufspreis für unseren Audi A3 bei etwa 25.000 Euro liegt. Er ist damit deutlich höher als unsere Fahrzeugbewertungen. Der Teufel steckt im Detail: Die angebotenen Gebrauchtwagen haben viel weniger Kilometer auf dem Buckel als unser Audi. Ob das realistisch ist, sei dahingestellt. Unsere hohe Laufleistung zieht den Autowert jedenfalls nach unten. Gebrauchtwagen-Profis wissen aber, dass hoher Kilometerstand nicht zwingend schlecht sein muss. Er deutet eventuell darauf hin, dass das Fahrzeug vorwiegend auf den Autobahnen bewegt wurde. Das ist besser für das Fahrzeug als Stadtverkehr. Kann man das als Verkäufer*in nachweisen, wird der Ankaufspreis möglicherweise steigen. Auch ist der Zustand des Gebrauchtwagens für die Werteinschätzung wichtig. Wichtige Informationen und Tipps zum Werterhalt deines Gebrauchtwagens haben wir hier zusammengefasst. Die meisten Autofahrer haben solche Fachkenntnisse nicht. Es ist das Metier der Kfz-Gutachter und Sachverständiger.

Gutachter/Kfz-Sachverständiger beauftragen

Kannst du mit den eigens ermittelten Werten nichts anfangen, schafft ein Kfz-Spezialist Abhilfe. Das allerdings hat seinen Preis. Ein Tipp an dieser Stelle: Im Rahmen der Hauptuntersuchung bei TÜV oder DEKRA kostet die Autobewertung etwa 50 Euro. Ein unabhängiges KFZ-Gutachten wird immer mehr kosten. Verschiedene Quellen im Internet geben einen Preisrahmen zwischen 100 und 250 Euro an. Kannst du deinem Gebrauchten ein wohlwollendes Kfz-Gutachten beilegen, nimmst du dem/der Käufer*in schon viel Wind aus den Verhandlungssegeln. Weißt du nun, zu welchem Preis du deinen Gebrauchtwagen verkaufen willst, stehst du schon vor der nächsten Herausforderung: der Frage nach dem „Wo“.


💡 Ähnliche Artikel


2. Wo kann ich mein Auto verkaufen?

Und zum besten Preis versteht sich. Folgende Verkaufsmöglichkeiten gibt es:

  1. Online An/Verkaufsplattformen

  2. Inzahlungnahme beim Händler

  3. Privater Direktverkauf

  4. Verkauf an Schrott- und Kärtchenhändler*innen

Auf online An/Verkaufsplattformen

Alle großen Online-Ankaufsplattformen haben wir bereits aufgelistet. Sie vermitteln eine ungefähre Vorstellung vom Restwert deines Autos. Was ist, wenn du deren Dienste tatsächlich in Anspruch nimmst? Sucht man nach Erfahrungen mit WirKaufenDeinAuto (WKDA), stößt man auf die negativen Bewertungen im Netz, die meistens einen gemeinsamen Grund haben: Der beim Termin vor Ort angebotene Preis liegt deutlich unter dem im Online-Angebot. Ähnliches, auch wenn weniger negativ, liest man über den Direktverkauf von mobile.de. Der Unterschied zu WKDA liegt darin, dass mobile.de direkt an interessierte Autohändler vermittelt, während WirKaufenDeinAuto die Fahrzeuge selbst kauft und weiterveräußert. Der Direktverkauf von AutoScout24 funktioniert wie bei mobile.de und sollte nicht mit dem ehemals angebotenen Expressverkauf verwechselt werden. Im Zusammenhang mit diesen Plattformen fallen häufig Begriffe wie „Masche“ und „Lockangebot“. Wer den höchsten Preis erzielen möchte, ist bei bei Online-Ankaufsplattformen eher falsch. Wer Zeit und Nerven sparen will, ist goldrichtig.

Neben WirKaufenDeinAuto und dem Direktverkauf von Mobile.de und Autoscout24 gibt es noch eine andere große Online-Plattform, die den Autoverkauf über das Internet anbietet. Auf Carsale24 kannst du deinen Gebrauchten zur Versteigerung an Autohändler anbieten. Du kannst entweder die Internet-Präsenz von Carsale24 nutzen oder den Verkauf über eine der zahlreichen Partnerintegrationen, zum Beispiel bei autoplenum.de, 12Gebrauchtwagen.de, Carwow oder hey.car beauftragen. In diesem Fall kassiert der Partner Provision, ob und wie sich das auf den Verkaufspreis von deinem Gebrauchten auswirkt, wissen wir nicht. Carsale24 wirbt auf der eignen Webseite* damit, kostenlos zu sein, das stimmt aber nicht ganz. Zum einen, ist der Kfz-Gutachterservice nicht kostenlos. Dafür verlangt Carsale24 aktuell 179 Euro §8 (2) der AGBs*. Eine weitere Kostenfalle steckt im Kleingedruckten: § 3 (6) der AGBs* – akzeptiert der Autohändler dein Fahrzeug aufgrund von Mängeln oder sonstigen Eventualitäten nicht, musst du an Carsale24 Provision zahlen, die sonst der Händler gezahlt hätte. Das Gleiche gilt auch, wenn du das Angebot des Händlers ablehnst: § 7 (5) der AGBs.* Zu der Höhe der Provision macht Carsale24 keine Angaben. Auf einschlägigen Foren im Internet findet man unterschiedliche Angaben. In diesem Forum werden zum Beispiel 190 Euro genannt. Vermutlich richtet sich die Höhe der Provision nach dem Verkaufspreis. Letztendlich ist auch hier alles individuell. Ist dein Auto gefragt und die Ausstattung besonders beliebt, bekommst du eventuell bessere Angebote. Dennoch handelt es sich um den Händlerankaufspreis und der ist immer niedriger als der Verkaufspreis, sonst würde der Händler keinen Gewinn erzielen.

*Stand 22.03.2022

Viele überregionale Händlerketten und große lokale Autohäuser werben ebenso mit dem Autoankauf online. Vor Ort kannst du dein altes Auto gegen ein Neues eintauschen.

Als Inzahlungnahme beim/bei der Händler*in

Nimmt das Autohaus dein bisheriges Auto in Zahlung, wird das mit dem Kaufpreis des Neuen verrechnet. Die Inzahlungnahme ist für Käufer*innen eine komfortable Sache. Sie brauchen sich nicht selbst um den Autoverkauf kümmern. Das spart Zeit und Nerven, denn im Privatverkauf muss man selbst inserieren, Probefahrten koordinieren und mit Interessent*innen um den Preis feilschen.

Eines ist auch klar. Der Autohandel muss seinen Anteil verdienen. Darum ist ein Ankauf eines Gebrauchtwagens nur dann lukrativ, wenn es gut verkäuflich ist. Deswegen sollte man vorher anfragen, ob eine Inzahlungnahme, für den/die Händler*in überhaupt infrage kommt. Das bedeutet: Das Auto muss ein gefragtes Modell und im guten Zustand sein. Man könnte meinen, ein knallgrüner Eyecatcher würde sofort weggehen. Bis der angebotene Ankaufspreis einen auf den Boden der Tatsachen holt. Denn Händler*innen machen das nicht umsonst. Ausgefallene Farben oder Ausstattungsgimmicks, die man für sich selbst wünscht, sind oft nicht das, was die breite Masse will. Das ist auch bei höherwertigen oder seltenen Modellen der Fall. Hier fielen die Margen für den Handel schon immer gering aus. Ein freier Verkauf eines Autos kann in dem Fall einen höheren Ertrag einbringen, wenn der zu erwartende Wiederverkaufswert nicht mehr besonders hoch ist.

Im privaten Direktverkauf

Willst du den Händler*innen und sonstigen Ankäufer*innen keine Zugeständnisse machen, musst du deinen Gebrauchtwagen privat verkaufen. Wie fängst du am besten an?

Notwendige Vorbereitungen für den Autoverkauf

Mache dir vorab Gedanken, auf welchen Autobörsen du inserieren willst. Vermutlich werden es die drei Gängigsten sein: mobile.de, AutoScout24 und Ebay Kleinanzeigen. Überlege dir auch, wie viel Rabatt du geben kannst und ob du bereit bist, dein Auto auf Raten zu verkaufen. Letzteres hat einige Tücken. Es ist nämlich nicht möglich, das Auto zu verkaufen und gleichzeitig Ansprüche darauf zu erheben. Was verkauft ist, ist verkauft, wenn auch auf Raten. Beim Autoverkauf auf Raten sollte der/die potenzielle Käufer*in jemand sein, der/die sich nicht von heute auf morgen aus dem Staub machen kann. Ungeachtet eurer persönlichen Verbindung bedarf es einen rechtlich einwandfreien Auto Kaufvertrag, der an den Ratenkauf angepasst ist. Unsere CARFAX Vorlage berücksichtigt den Autokauf auf Raten aktuell nicht. Verkaufst du deinen Gebrauchtwagen auf Raten, schließe im Vertrag die Gewährleistung wirksam aus und verlange vom/von der Käufer*in eine Sicherheit, zum Beispiel den Zweitschlüssel oder einen wertvollen Gegenstand. Nachdem der Preis vollständig beglichen wurde, erhält der/die Käufer*in die hinterlegte Sicherheit zurück.

Ist dein Auto einmal online inseriert, wirst du viele komische Anrufe bekommen. Wenn es ein besonders gefragtes Modell ist, kann es unangenehm werden. Außerdem halten Internet-Betrüger stets Ausschau nach deinen persönlichen Daten. Verzichte darauf, deine Telefonnummer anzugeben oder nutze eine prepaid SIM-Karte, die du dir vorab besorgst. Am besten gibst du keine Telefonnummer an.

Dein potenzielle*r Käufer*in wird eine Probefahrt machen wollen. Ist er/sie nicht ortskundig, wird er/sie für Tipps zur möglichen Strecke dankbar sein. Selbstverständlich fährst du mit. Was Käufer*innen bei einer Probefahrt beachten sollten, erklären wir in diesem Artikel.


💡 Der ADAC empfiehlt, vor der Probefahrt einen Vertrag über die Probefahrt mit einem gebrauchten Fahrzeug zu machen. Als Verkäufer*in solltest du dir auch den Führerschein des/der Probefahrers/in zeigen lassen.


Parallel zu diesen Überlegungen solltest du dein Auto vorbereiten. Je gepflegter dein Wagen erscheint, desto teurer kannst du ihn verkaufen. Es lohnt sich also, den Steinschlag zu reparieren, Beulen und Kratzer auszubessern und den Innenraum auf Vordermann zu bringen. Ist dein TÜV noch aktuell oder läuft er bald ab? Erinnere dich an unseren Tipp: Im Rahmen der Hauptuntersuchung kostet dich ein Kfz-Wertgutachten nur 50 Euro. Zusätzliches Reifenset, frisches Öl, vollständiges Scheckheft und eingehaltene Serviceintervalle tragen alle zur Wertsteigerung bei und nehmen deinem/r Käufer*in die Verhandlungsargumente weg.

Gebrauchtwagen zum Verkauf inserieren – so gehts

Geistig und rechtlich bist du nun für den privaten Autoverkauf gewappnet. Das Schmuckstück will präsentiert werden, und zwar im besten Licht. Als erstes steht die Autowäsche an, dann die Innenraumreinigung und schon können die Fotos gemacht werden. Wähle hierzu einen bewölkten Tag aus, denn Sonnenlicht sorgt für zu viel Spiegelung.

Folgende Fotos benötigst du für den privaten Autoverkauf:

  1. Ansprechendes Titelfoto, am besten vorne seitlich und leicht von unten geschossen (Froschperspektive)

  2. Ansichten von vorne und hinten (1x mit Licht an)

  3. Ansichten von beiden Seiten

  4. Fotos von allen Felgen und beispielhafter Reifenzustand, idealerweise mit einer Zwei-Euro-Münze

  5. Fotos vom Innenraum von der Fahrerseite aus: vorne und hinten

  6. Fotos vom Innenraum von der Beifahrerseite aus: vorne und hinten

  7. Foto vom Kofferraum

  8. Cockpit, Lenkrad, Infotainment

  9. Fotos vom zusätzlichen Reifenset sowie wertvollen Ausstattungsmerkmalen, wenn vorhanden

  10. Fotos von Schäden und durchgeführten Reparaturen

Sobald du damit fertig bist, suche die technischen Daten von deinem Auto heraus und überlege dir eine nette Beschreibung, die der Realität und der Wahrheit entspricht. Alle benötigten Angaben findest du in der Zulassungsbescheinigung Teil I, ehemals Fahrzeugschein.

Folgende Daten wirst du für dein Gebrauchtwageninserat brauchen:

  1. Marke & Modellnamen und Herstellerbezeichnung, zum Beispiel: A3 1.4 TFSI Sportback S tronic S line Sportpaket

  2. Datum der Erstzulassung

  3. Kilometerstand

  4. Anzahl der Halter

  5. Kraftstoffart

  6. Infos zum Motor: Hubraum, kW/PS

  7. Getriebeart

  8. Schadstoffklasse und Umweltplakette*

  9. Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen*

  10. Antrieb (Front-, Hinter- oder Allradantrieb)

  11. Anhängekupplung vorhanden

  12. Bezeichnung der Ausstattungsvariante und Liste der Sonderausstattungen

* Hierbei handelt es sich um die Pkw-ENVKV Angaben. ENVKV steht für Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung und ist für gewerbliche Anbieter zwingend erforderlich. Da mittlerweile viele Käufer*innen auf die Umweltfreundlichkeit der Fahrzeuge achten, raten wir dazu, diese Angaben auch beim privaten Autoverkauf zu machen. Du kannst den realen Kraftstoffverbrauch angeben, den der Bordcomputer misst. Die Schadstoffklasse und die CO2-Emissionen findest du beispielsweise beim ADAC oder auf der gemeinnützigen Plattform Spritmonitor.


💡 Als Verkäufer*in bist du verpflichtet, dem/der Käufer*in alle Mängel und Schäden ungefragt zu nennen. Seit Januar 2022 haftest du als Verkäufer*in auch, wenn du und der/die Käufer*in sich über eine bestimmte Verwendung der Kaufsache (des Autos) gar keine Gedanken gemacht haben. Der angebotene Gegenstand ist nach einer Gesetzesänderung auch dann mangelhaft, wenn er objektiven Kriterien wie Verwendbarkeit und/oder üblicher Beschaffenheit nicht genügt. Dein Auto korrekt zu beschreiben, ist noch wichtiger geworden. An der Möglichkeit, die Haftung auszuschließen, ändert sich aber nichts.


Während mobile.de und AutoScout24 dir die Eingabe dieser Daten erleichtern, musst du bei Ebay Kleinanzeigen alles selbst eintippen.

Dein Verkaufstext könnte zum Beispiel so aussehen:

„Zum Verkauf steht ein gepflegter A3 1.4 TFSI Sportback mit einem Siebengang S tronic Getriebe mit S line Sportpaket. Ich bin der zweite Halter des Fahrzeugs, es ist unfallfrei und für den Verkauf aufbereitet. Ein Wertgutachten ist vorhanden. TÜV, HU/AU neu. Alles Serviceintervalle wurden eingehalten, das Scheckheft ist vollständig.“

Alle weiteren Angaben kannst du als Stichpunkte präsentieren. Bitte beachte, dass dies nur ein Beispiel ist.

Organisatorisches zu deinem Autoverkauf

Nachdem dein Inserat veröffentlicht wurde, ist es Zeit, sich um andere wichtige Dinge zu kümmern. Eines davon ist der Kfz-Kaufvertrag. Das Wichtigste auf einen Blick:

  1. Empfehlenswert ist ein rechtlich wirksamer Ausschluss der Sachmängelhaftung „gekauft wie gesehen“ reicht im Zweifel nicht aus

  2. Du solltest den Zustand des Pkws im Vertrag festhalten sowie das genaue Datum und den Zeitpunkt der Übergabe

  3. Du solltest festhalten, dass es ein Privatverkauf ist

  4. Du solltest einen Zeugen dabeihaben

  5. Du musst den Verkauf deiner Kfz-Versicherung und der Zulassungsstelle melden

Stelle sicher, dass du alle Schlüssel und Papiere parat hast:

  1. Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein)

  2. Zulassungsbescheinigung Teil 2 (Fahrzeugbrief)

  3. Bedienungsanleitung für das Fahrzeug

  4. Aktuelles Ergebnis der Hauptuntersuchung

  5. Scheckheft

  6. Ggf. allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) für Umbauteile

  7. Ggf. CoC Papier

  8. Ggf. Wertgutachten

  9. Kaufvertrag

Am Tag des Verkaufs:

  1. Bereite das Auto und alle Papiere sowie Schlüssel vor

  2. Unterschreibe den Kaufvertrag

  3. Händige Papiere erst gegen Geld aus

  4. Bei Bargeld – prüfe, dass das Geld nicht gefälscht ist

  5. Melde das Auto zusammen mit dem/r Käufer*in ab oder vereinbare, dass er das tut

Ist das alles zu viel Aufwand für dich, weil dein Alter kaum einen Euro wert ist?

Verkauf an Schrott - und Kärtchenhändler*innen

Schrotthändler*innen: Ist dein Gebrauchtwagen nicht mehr fahrtüchtig, fällt er in die Kategorie der Altautos. Diese sollten nicht einfach irgendwo abgestellt, sondern der Umwelt zuliebe verschrottet werden, außerdem kann unter Umständen ein Bußgeldverfahren drohen. Autohersteller tun das kostenlos für Pkws (keine Oldtimer und keine Wohnwagen) ihrer Marke, sofern dem Auto keine wesentlichen Bauteile fehlen.

Schrotthändler*innen nehmen dagegen alles. Nur sind die Chancen damit Geld zu verdienen, umso geringer, je beschädigter das Auto ist. Meistens bekommt man nicht mehr als 100 Euro für das Altauto. Es kann sich deshalb lohnen, intakte Teile wie ein Radio auszubauen und selbst zu verkaufen. Denn die Schrotthändler*innen verdienen nicht nur am Verkauf von ausbaufähigen Ersatzteilen. Ihr Hauptgeschäft liegt in der Metallverwertung. Gehst du das Geschäft ein, stelle sicher, dass du die Autokennzeichen abmontierst und einen Verwertungsnachweis bekommst. Damit und mit den Fahrzeugpapieren (Fahrzeugschein und -brief) kannst du bei der Kfz-Zulassungsstelle die endgültige Stilllegung beantragen.

Kärtchenhändler*innen: Im Internet wird eindringlich davor gewarnt, seinen Gebrauchten an die sogenannten Kärtchenhändler*innen zu verkaufen. Warum? Meistens verkaufen solche Händler*innen die Fahrzeuge ins Ausland, dort können sie meistens keine hohen Preise verlangen. Viele Auto-Exporte aus Deutschland gehen in den Osten oder nach Afrika. Deshalb muss der Ankaufspreis zwingend nach unten gedrückt werden. Dafür wird tief in die Trickkiste gegriffen und die Unwissenheit vieler Autofahrer ausgenutzt. Einige berichten auch von Einschüchterung. Am Ende kommt es immer auf den Menschen an. Autoverkauf an Kärtchenhändler*innen lohnt sich für Fahrzeuge, die noch zu gut zum Verschrotten, aber schon zu schlecht für den TÜV sind. Wenn du dich auf so eine(n) Händler*in einlässt, mach das nicht allein, sondern nimm eine Person mit Sach- und Fachkenntnis mit. Bereite dich auf die Verhandlungen vor und kümmere dich direkt im Anschluss um die Abmeldung des Autos.


💡 Ähnliche Artikel


3. Was muss ich beim Autoverkauf beachten?

Sonderfälle gibt es immer. Wir gehen auf einige ein.

Finanziertes Auto Verkaufen

Wenn du dein Auto finanzierst, hast du den Kredit entweder über den/die Autohändler*in oder bei der Bank selbst beschafft. Willst du dein Auto noch während der Finanzierungsphase verkaufen, musst du einiges beachten. Denn solange der Kredit läuft, gehört das Auto der Bank und mit ihm auch das für den Autoverkauf wichtige Papier – die Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief). In einigen Fällen überlässt dir die Bank die ZLB II gegen eine zusätzliche Sicherungsübereignung. Der Fakt der Pkw-Nutzung ist bereits eine Sicherungsübereignung, da du etwas benutzt, was nicht dir gehört. Um dieses Hin und Her wegen des Fahrzeugbriefes zu vermeiden, kannst du einen Privatkredit für deinen Autokauf aufnehmen. Dann gehört das Auto samt allen Papieren dir und du kannst es jederzeit verkaufen. Die Konditionen von einem Privatkredit sind zwar schlechter, dafür hast du mehr Freiheiten. Wenn es für dich schon zu spät ist, wie kannst du dann ein finanziertes Auto noch vor dem Ablauf des Kredits verkaufen? Diese Möglichkeiten gibts:

  1. Refinanzierung machen: Du nimmst einen anderen Kredit auf und begleichst damit die Schulden von deinem Autokredit. Das Auto und die Papiere gehören dir, du kannst problemlos verkaufen. Zwei Kredite gleichzeitig können deinen SCHUFA-Score negativ beeinflussen und Schulden bleiben trotzdem bei dir.

  2. Finanziertes Auto an Privatperson verkaufen: Es gibt keinen Weg daran vorbei, die Bank und den/die potenzielle(n) Käufer*in darüber zu informieren, dass dein Gebrauchtwagen kreditfinanziert ist. Ist diese Formalität erledigt, wird die Bank dir den Restbetrag mitteilen, den du noch abbezahlen musst. Frage an dieser Stelle, ob Gebühren für die frühzeitige Beendigung des Kredits anfallen und in welcher Höhe. Die Summe aus dem Restbetrag und Gebühren ergibt deinen Verkaufspreis. Ob er realistisch ist, kannst du über die Auto Wert Rechner herausfinden, die wir bereits aufgelistet haben. In vielen Fällen bleibt für dich wenig bis kein Geld übrig. Das ist besonders bei der Veräußerung von jungen Gebrauchten der Fall. Du musst deshalb entscheiden, ob sich so ein Verkauf lohnt. Wagst du den Schritt, solltest du verstehen, dass der/die Käufer*in ein Risiko eingeht. Deshalb ist es ratsam, ihn zur Bank mitzunehmen.

  3. Finanziertes Auto an Händler*in verkaufen: Von allen ist das der einfachste Weg. Der/die Händler*in kümmert sich um die Beendigung deines Kredits und zahlt dir die Restsumme aus oder verwendet sie als Anzahlung für ein neues Auto, das du bei ihm kaufst. Hast du das Fahrzeug mit einem Privatkredit erworben, kann es holprig werden, da ein Privatkredit schlechtere Konditionen hat und der Händler diese eventuell ablehnt.

Auto an Ausländer*in verkaufen

Bei diesem Thema solltest du natürlich unterscheiden, ob du das Auto an eine(n) Ausländer*in verkaufst, der in Deutschland lebt oder ins Ausland. Im ersten Fall greift die übliche, bereits beschriebene Vorgehensweise. Beim Verkauf ins Ausland gibt es dagegen einige Dinge zu beachten, besonders wenn du ins EU-Ausland oder in einen Drittstaat außerhalb der EU-Grenze deinen Gebrauchtwagen veräußerst. Beim privaten Verkauf an Ausländer, die nicht in Deutschland leben, gilt grundsätzlich:

  1. Lass dir eine Ausweiskopie geben.

  2. Habe stets Zeugen dabei.

  3. Verlangt der/die Käufer*in eine Probefahrt, so solltest du mit dabei sein.

  4. Melde dein Auto vorher ab und verlasse dich nicht auf den/die Käufer*in, alternativ nehmt ihr die Abmeldung gemeinsam vor, dafür musst du allerdings einiges vorher koordinieren.

  5. Verlange das Geld in Bar sofort (idealerweise kannst du das Bargeld bei einer Bank auf Echtheit prüfen).

  6. Erst nachdem das Geld auf Fälschung geprüft wurde und in deiner Tasche ist, kannst du die Papiere aushändigen.

Beachte außerdem, dass beim Verkauf in einen Drittstaat dein Auto eine gültige Hauptuntersuchung benötigt. Sonst wird der/die Käufer*in keine Zoll- beziehungsweise Ausfuhrkennzeichen beantragen können. Hat dein Auto keinen TÜV, ist der Verkauf ins EU-Ausland einfacher. Bei Altautos können Kärtchenhändler*innen helfen, siehe unseren Punkt dazu.

Auto angemeldet verkaufen

Sofern dein(e) Käufer*in vertrauenswürdig ist oder aus deinem Bekanntenkreis stammt und vertrauenswürdig ist, spricht nichts dagegen. Du musst dennoch im Klaren darüber sein, dass der Verkauf auf eigene Gefahr erfolgt und du damit ein Risiko eingehst. Der/die Käufer*in muss sich um die Abmeldung kümmern, diese Vereinbarung kannst du auch schriftlich festhalten. ADAC rät sogar zu einem Kautionsvertrag. Einzelheiten zu einem Kautionsvertrag kannst du hier nachlesen. In allen anderen Fällen solltest du mindestens bei der Abmeldung dabei sein oder dein Auto gar vorher abgemeldet haben. Es ist außerdem wichtig, die Versicherung und die Zulassungsstelle über den Verkauf sofort zu informieren. Eine Vorlage der Veräußerungsanzeige findest du hier. Sollte dein/e Käufer*in einen Unfall in dieser Übergangsphase verwickelt werden, wird so dein Schadensfreiheitsrabatt nicht beeinträchtigt.

Auto verkaufen und Kennzeichen behalten

Mittlerweile ist die Kennzeichenmitnahme kein Problem. Du kannst die Kennzeichen entweder sofort auf dein neues Auto montieren. Oder wenn du den Nachfolger noch nicht gekauft hast, kannst du deine alten Kennzeichen bei der Zulassungsstelle für zwölf Monate reservieren. Seit 2019 ist es sogar möglich, die Autokennzeichen des Vorbesitzers zu übernehmen. Die gesetzliche Grundlage der Kennzeichenmitnahme haben wir hier verlinkt.

Auto verkaufen mit Vollmacht

In manchen Fällen benötigst du für den Autoverkauf eine Vollmacht, zum Beispiel dann, wenn du einen Gebrauchtwagen verkaufen willst, der auf deinen Vater oder deine Schwester zugelassen ist. Eine Verkaufsvollmacht erlaubt es dir, den Gebrauchtwagen im Namen einer anderen Person zu verkaufen und hat drei grundlegende Bestandteile:

  1. Den zu verkaufenden Gegenstand – das gebrauchte Auto

  2. Die zu vertretende Person – z. B. dein Vater, der nicht selbst verkaufen kann

  3. Die vertretende Person – du, weil du dich um den Verkauf kümmerst und im Namen deines Vaters unterschreibst

Umgekehrt gilt es auch: Du kannst eine Verkaufsvollmacht für jemanden erstellen, der dich vertreten soll. In beiden Fällen solltest du folgende Punkte beachten:

  1. Halte die Vereinbarung schriftlich fest. ADAC und einige Versicherungen bieten hierfür gute Vorlagen.

  2. Deine Vollmacht kann auf eine unbestimmte Zeit laufen oder du vereinbarst ein Ablaufdatum.

  3. Du kannst die Vollmacht jederzeit schriftlich widerrufen.

Kaputtes Auto verkaufen

Bei einem Gebrauchtwagen können je nach Alter und deiner Fahrweise verschiedene Schäden und Ereignisse auftreten. Auch Unfallwagen oder Autos mit Motorschaden und ohne TÜV finden ihre Käufer*innen. War der Schaden nicht gravierend, kann ein TÜV- oder DEKRA Gutachten helfen, den Wagen nicht unter seinem Wert zu verkaufen. Bewahre alle Belege für solche Reparaturen auf und sei offen mit dem/der Käufer*in. Versuchst du ihn zu täuschen, hat er das Recht, vom Kaufvertrag zurückzutreten. Bei irreparablen Schäden, die die Verkehrssicherheit gefährden, solltest du dein Fahrzeug verschrotten lassen. Helfen können dir ortsansässige Schrotthändler*innen. Worauf du bei Autoverkauf an Schrotthändler*innen achten musst, haben wir hier erklärt.

Auto verkaufen nach Todesfall/geerbtes Auto verkaufen

Verkaufst du das geerbte Auto, solltest du es nicht auf dich anmelden. Ein zusätzlicher Fahrzeughalter auf Papier kann den Wert des Autos vermindern. Hier haben wir beschrieben, wie du dich auf den Autoverkauf vorbereiten kannst. Nach dem Verkauf muss sich der/die neue Halter*in um alles kümmern. Hast du einen Gebrauchten ohne die dazugehörigen Fahrzeugpapiere geerbt, muss der Erbschein der Zulassungsstelle vorgelegt werden, damit neue Papiere ausstellt werden können. Erst danach lohnt sich der Verkauf.

Gesetzlich bist du sowieso verpflichtet, die Zulassungsstelle über den Tod des Halters/der Halterin sofort zu benachrichtigen. Tust du es nicht, musst du 15 Euro Bußgeld bezahlen. Auch die Kfz-Versicherung solltest du unverzüglich informieren. Den Erbschein benötigt die Zulassungsstelle (bis auf die oben genannte Ausnahme) nicht, sehr wohl aber die Autoversicherung. Übernimmst du das Auto, übernimmst du auch die Kfz-Versicherungen. Der Todesfall gibt dir leider kein Sonderkündigungsrecht bei der Kfz-Versicherung. Diese läuft normal weiter und kann am Stichtag – dem 31.11. jährlich – gekündigt werden. Liegt der Wert des geerbten Autos unter 12.000 Euro, muss keine Erbschaftssteuer bezahlt werden.

Für die Kfz-Ummeldung benötigst du folgende Unterlagen:

  1. Personalausweis / Pass

  2. Zulassungsbescheinigungen Teil I und II

  3. eVB-Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung)

  4. SEPA-Lastschriftmandat für die Kfz-Steuer

  5. Gültige HU

Willst du das Fahrzeug vorübergehend stilllegen beziehungsweise außer Betrieb setzen, benötigst du folgende Unterlagen für die Zulassungsstelle:

  1. Personalausweis / Pass

  2. Zulassungsbescheinigung Teil I und II

  3. Kennzeichenschilder

Die Kfz-Versicherung wird dann zur kostenfreien Ruheversicherung für maximal 18 Monate. Voraussetzung dafür ist, dass der Versicherungsvertrag länger als ein Jahr bestanden hat. Das Fahrzeug darf in diesem Fall nicht bewegt werden, ist aber zum Beispiel gegen Sturm- oder Hagelschäden geschützt. Nach 18 Monaten erlischt dieser Versicherungsschutz automatisch und kann nur kostenpflichtig weitergeführt werden.

Auto verkaufen ohne Fahrzeugschein/Fahrzeugbrief

Es ist grundsätzlich kein Problem, deinen Gebrauchten ohne die Zulassungsbescheinigung Teil I zu verkaufen. Es wird allerdings seinen Verkaufswert mindern. Das kannst du entweder in Kauf nehmen oder dich um ein Ersatzpapier bemühen. Das geht so:

  1. Melde den Verlust der zuständigen Zulassungsbehörde und vereinbare gleich einen Termin.

  2. Für den Termin wirst du benötigen: Ausweispapiere, Nachweis über eine gültige HU, Zulassungsbescheinigung Teil 2 (Fahrzeugbrief) und eine eidesstattliche Verlusterklärung.

Die eidesstattliche Verlusterklärung kannst du direkt bei der Zulassungsstelle abgeben oder zu einem Notar gehen und dort die Verlusterklärung abgeben beziehungsweise die Bestätigung erhalten, dass du die Zulassungsbescheinigung Teil I für verloren erklärt hast.

Hast du den Fahrzeugbrief beziehungsweise die Zulassungsbescheinigung Teil II verloren, darfst du das Fahrzeug nicht verkaufen und musst alle Fahrzeugpapiere neu beantragen. Der Wiederherstellungsprozess kann bis zu sechs Wochen in Anspruch nehmen. Deshalb gilt: Noch bevor du deinen Gebrauchtwagen inserierst, solltest du dich vergewissern, dass du alle Autopapiere zur Hand hast.


💡 Ähnliche Artikel

Wer vorher checkt, spart böse Überraschungen.

CARFAX Beispiel ansehen