StartseitePresse„Das fast perfekte Verbrechen?“ – CARFAX warnt vor Betrug mit Fahrzeughistorien
 Stilisiertes Symbolbild: Hand ragt aus Laptop, überreicht Geldschein an kleine Figur – Betrug mit Fahrzeughistorie.
20 Mai 2025

„Das fast perfekte Verbrechen?“ – CARFAX warnt vor Betrug mit Fahrzeughistorien

(MÜNCHEN, 20. Mai 2025) – Anlässlich der AutosBuzz 2025, der führenden Konferenz für Automotive E-Commerce und Online-Marktplätze, hat das auf Fahrzeughistorien spezialisierte Unternehmen CARFAX eine Betrugsmasche innerhalb der Branche aufgedeckt, mit der europa- und weltweit Millionen von Nutzern um Geld betrogen werden.

„Mit der Gründung von CARFAX in Europa habe ich das Ziel verfolgt, mittels Fahrzeughistorien für Transparenz und Fairness auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu sorgen. Leider mussten wir feststellen, dass dieses Ansinnen mithilfe des Internets missbraucht und Menschen betrogen werden“, erklärt CARFAX Europe Geschäftsführer und Gründer Frank Brüggink.

Die Betrugsmasche schädigt den einzelnen Gebrauchtwagenverkäufer nur geringfügig, in der Masse wird es aber schnell lukrativ für die Betrüger. Und so funktioniert die Masche:

Auf Online-Marktplätzen werden (hauptsächlich private) Gebrauchtwagenverkäufer von vermeintlichen Interessenten angeschrieben. Diese geben an, dass sie das Fahrzeug zum geforderten Preis unverhandelt kaufen möchten, allerdings erst, wenn der Verkäufer ihnen eine Gebrauchtwagenhistorie zur Verfügung stellt. Dafür schickt der vermeintliche Interessent einen Link zu einem bestimmten Anbieter mit der Angabe, dass nur der Fahrzeughalter diesen Bericht kaufen dürfte. Auf der vermeintlich seriösen Webseite kaufen die Autoverkäufer dann eine Fahrzeughistorie für 20 bis 60 EUR, in der Hoffnung, das Auto schnell zu einem guten Preis verkaufen zu können – ohne jemals eine Fahrzeughistorie zu erhalten oder eine Art Dummy, mit falschen oder sehr rudimentären Daten. Der angebliche Interessent verschwindet daraufhin ohne weiteren Kontakt.

„Besonders aktiv sind Betrüger zurzeit in Italien, aber auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern sowie in Nordamerika und Australien. Es handelt sich um eine Betrugsmasche mit globalem Ausmaß“, erklärt Johannes Loose, Head of Marketing bei CARFAX und „Entdecker“ der jüngsten Aktivitäten mit dieser Betrugsmasche. „Die Betrüger erstellen vermeintlich seriös aussehende Webseiten am laufenden Band. Eine Webseite wird meist 3-4 Wochen genutzt, abgeschaltet und dann unter neuer Domain erneut live geschaltet“, so Loose weiter.

Für die Betrüger sei dies ein einträgliches Geschäft, sagt Johannes Loose: „20 bis 60 Euro bringen die wenigsten Menschen zur Anzeige, und mit Hilfe von automatisierten Tools können ohne großen Aufwand Millionen von Nutzer kontaktiert werden. Dieser nie endende ‚Nachschub‘ an potenziellen Opfern resultiert schnell in einer hohen Millionensumme, ohne, dass die Betrüger aktuell mit einer Strafverfolgung rechnen müssen. Meiner Meinung nach ist das ein fast perfektes Verbrechen“.

Die Spuren der Betrüger führen dabei nach Osteuropa, hauptsächlich nach Rumänien und Bulgarien, aber auch Hinweise auf eine Herkunft aus Litauen und sogar Pakistan gibt es. „Wir sind bereits im Austausch mit Strafverfolgungsbehörden und den Betreibern der Online-Marktplätze, wissen aber auch, dass der Druck auf die Betrüger aktuell noch nicht hoch genug ist. „Wir sind der Meinung, dass auch hier die notwendige Transparenz und das Wissen auf Verkäuferseite bestehen sollte“, so Frank Brüggink, „aber auch bei den Online-Börsen, die sicherlich qualitativ hochwertige Leads generieren wollen“. Menschen sollen sich sicher auf dem Gebrauchtwagenmarkt bewegen können, ohne Angst zu haben, Geld zu verlieren, unfair behandelt zu werden oder ein schlechtes Geschäft zu machen“, erläutert Brüggink abschließend.

Wie Betrug im Gebrauchtwagenmarkt verhindert werden kann, darüber sprach am 20. Mai Jason Byrnes, Associate Director Business Development bei CARFAX in seinem Vortrag „Unmasking Vehicle History Fraud: Safeguarding Trust in Automotive Marketplaces” auf der AutosBuzz 2025 in Berlin.

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